[Hauptseite]

Rechnerlexikon

Die große Enzyklopädie des mechanischen Rechnens

18.97.14.80 | Anmelden | Hilfe

  DE  EN  FR  IT 
Hauptseite
Gesamtindex
Letzte Änderungen

Druckversion
Artikeldiskussion

Artikel
Bild
Patent



Spezialseiten
Fachbegriffe | Glossar.gif Fachbegriffe

Multipliziertafel


Deutsch: Multipliziertafel
Französisch: table de multiplication
Italienisch: Tabelle moltiplicativeTavole di moltiplicazione

Inhaltsverzeichnis

1 Definition

Multipliziertafeln sind Zahlentafeln mit einem oder zwei Eingängen zum Multiplizieren. (Zwei Eingänge a und b für Rechnungen der Art a x b = ?; ein Eingang a, wenn der zweite Faktor als Konstante c in die Tafel eingearbeitet ist: c x a = ?). Von Multiplizier- oder Produktentafeln sind zahlreiche Varianten im Aufbau und im Umfang überliefert.

2 Übersicht

2.1 einfache Einmaleinstafeln

Zusammenstellungen des Kleinen Einmaleins kennen wir in Europa vereinzelt bereits aus der Antike. Vermehrt treten sie dann in Klosterhandschriften und in den ersten Rechenbüchern des Mittelalters auf. Zunächst reichen die Wertebereiche der Eingangszahlen nur bis 9 x 9, hier das
Kleine Einmaleins in zwei Darstellungen bei Widmann (1489/1500)
 Einmaleins in zwei Darstellungen


Später werden die Tafeln allmählich erweitert und führen zu den erweiterten Produktentafeln.

2.2 erweiterte Produktentafeln

Wenn der Wertebereich der Eingangszahlen grösser wird reicht eine einfache Tabelle nicht mehr aus. Man hat deshalb mehrere Tabellen erstellt und diese zu einem Buch gebunden. Solche Bücher finden wir vermehrt ab dem 17. Jahrhundert. Als auch diese Methode nicht verhindern konnte, dass immer umfangreichere Bücher entstanden, wurden im folgenden andere Multiplizierverfahren verwendet (Viertelquadrate, Dreieckszahlen) oder man hat die Darstellung der Produktzahlen durch sinnreiche und nicht immer einfache Methoden verkürzt.
Umfangreiche Multipliziertafeln wurden bis in das 20. Jahrhundert hinein auch noch an Stelle der Rechenmaschinen verwendet. Zu den bekanntesten Tafeln zählten die von Blater, Crelle, Peters oder Zimmermann.
Soweit bekannt wurde die letzte Produktentafel noch 1960 auf einem IBM Elektronenrechner gerechnet Carlsten Hellebust 1960. Diese Tatsache zeigt, dass zur Auswahl eines Rechenhilfsmittels nicht nur dessen Brauchbarkeit, sondern auch die Verfügbarkeit ausschlaggebend ist.

2.3 Faulenzer oder Rechenknechte, Reduktionstabellen

Das waren die umgangssprachlichen Bezeichnungen für Umrechnungstabellen im Handel oder Warenverkehr. Umrechnungstabellen zwischen Währungen nannte man häufig Reduktionstabellen. Faulenzer oder Rechenknechte (man beachte die Benennungen!) dienten zur Berechnung von Zinsen oder des Preises einer Ware, wenn der Grundpreis vorgegeben ist. Es bestand durchaus Notwendigkeit für solche Rechenhilfen, da es bis in das 19. Jahrhundert eine Vielzahl von unterschiedlichen nicht-dezimalen(!) Masseinheiten gab. Diese Art von Rechenhilfen hatten meist die Form von Büchern oder Heften, die man leicht mitnehmen konnte.
Beispiel: ein Zahlbuch von 1776 im Format 6 x 16(!) cm.

Zahlbuch2.jpg.

Es gab aber auch Geräte für das Büro, wie diese
'Reductionstabelle von Mark auf Gulden' zeigt:

Reduktionstabelle.

2.4 Hilfstabellen für das Maschinenrechnen

Das Aufkommen der Rechenmaschinen verdrängte zwar die umfangreichen Multipliziertafeln, dafür wurden jedoch neuartige Hilfstabellen speziell für das Maschinenrechnen herausgebracht. Diese Hilfstabellen enthielten z.B.
- die reziproken Werte von 1 - 1000 (damit kann eine Divisionsaufgabe durch eine Multiplikation ersetzt werden wie in a / 7 = a x 0,14285714...) oder
- Hilfsdivisoren für Zinsberechnungen sowie
- Umrechnungsfaktoren für ausländische Währungen oder Masse.
Beispiel: Ausschnitt einer Tabelle mit Hilfsdivisoren für Zinsberechnungen Hilfstab-stewe.jpg.

2.5 Multipliziertafeln in Rechengeräten

Multipliziertafeln lassen sich zu Rechengeräten ausbauen. Ein Rechengerät mit eingebauter Tabelle erleichtert die Ablesung, die Tabelle kann zudem grösser ausgeführt werden.

Beispiele für Rechengeräte mit Tabellen:
- der Bretter- und Kantholz-Rechenapparat Cubo
- xxx

3 Verweis auf andere Artikel

4 Literatur

5 Weblinks

Seite eröffnet von Stephan Weiss 08:31, 20. Mär 2004 (CET)

Diese Seite darf an allen Stellen ergänzt werden, die noch leer sind.
Falls Sie mit einem bestehenden Inhalt nicht einverstanden sind, machen Sie bitte einen Eintrag bei der Diskussion und schicken dem Ersteller der Seite eine Mail.


Patente:

  • Patent:DE26756 28.10.1883 C.T. Mauersberger : Rechenmaschine
  • Patent:DE55931 16.07.1890 Weicker, Heinrich : Rechentafel zum Vervielfältigen und Theilen
  • Patent:DE75495 30.11.1893 Vignes, Laurent : Rechenschieber für Multiplikationen
  • Patent:DE100049 31.10.1897 Hüttebräuker, Gustav : Rechenmaschine
  • Patent:DE106281 02.09.1898 Küchenmeister, Hermann : Vorrichtung zum schnellen Auffinden der Produkte beliebig großer Zahlen
  Mehr...



Nach dem Urheberrechtsgesetz dürfen Sie Inhalte des Rechnerlexikons ohne Veränderung zitieren, sofern Sie die Quelle angeben.